Mitte November 2014 hat Valentin, ein Mitglied der Barcamp Orga und selber Freifunker angefragt, ob wir nicht Freifunk auf dem Barcamp anbieten wollen.
Da dies eine gute Gelegenheit ist, Freifunk einem größeren Publikum zu zeigen und es uns ermöglicht, einmal eine größere Installation von Freifunk mit vielen gleichzeitigen Nutzern zu erproben haben wir schnell zugesagt.

Am Mittwochabend war es dann so weit, der Aufbau konnte beginnen. Zuvor hatten wir jedoch die zu verteilenden 14 Freifunk-Router geflasht und konfiguriert. Dabei kam auf dem Barcamp eine leicht modifizierte Version unser normalen Firmware zum Einsatz. Dazu hatten wir den Traffic Shaper Wodershaper (aus Performancegründen) deinstalliert, zum Teil das Mesh deaktiviert, sowie den WLAN Kanal einiger APs verändert.

Der Aufbau ging dann, wie schon erwähnt, am Mittwoch ab 18 Uhr los. Da hieß es dann Router verteilen, Kabel ziehen und Ausleuchtung prüfen. Dankenswerterweise stand uns für das Barcamp Netz nicht nur der Internetanschluss des Dezernat 16 zur Verfügung, sondern auch die Anschlüsse dreier Mieter im gleichen Gebäude (hier ist uns aber leider die Bandbreite unbekannt). Dadurch sollte eine gewisse Lastverteilung zwischen den Anschlüssen gewährleisten werden.

Nachdem der Aufbau erfolgt war, hieß es dann warten auf Samstag, den Tag des Barcamps.

Gestern war es dann so weit und unser Netz wurde auf die Probe gestellt. Vor der Eröffnungsveranstaltung lief alles glatt und ohne Probleme. Während der Eröffnung kam es jedoch zu größeren Störungen im Saal in dem eben diese stattgefunden hat. Dies hatte verschiedene Gründe, die ich hier kurz erläutern möchte.

Der erste und für die meisten verständliche Punkt ist, dass sich zu diesem Zeitpunkt auf zwei APs ca. 70-80 Clients getummelt haben, die alle möglichst gleichzeitig ihre Daten los werden wollten. Da jeder sich das verwendete Funk Spektrum und die Zeit darin mit allen andern Teilen muss, wurde es in der Luft zwischendurch etwas eng.
Dies alleine ist aber noch nicht der Grund für die Probleme während der Eröffnung gewesen. Leider ist es, durch die größte Stärke des Freifunk Netzes, das Mesh, dazu gekommen, dass eine sehr schlechte Verbindung dieses Netzes dafür gesorgt hat, dass für alle nur noch eine maximale Badbreite von 1Mbit/s zur Verfügung stand und das auch noch wackelig. Dies ist auf eine etwas unvorsichtige Konfiguration zurück zu führen, die wir auf jeden Fall in der nächsten Firmware Version beheben wollen. Für technisch Interessierte ist hier die Multicast Rate das Stichwort. Vereinfacht gesagt war es laut der Konfiguration wichtiger überhaupt eine Verbindung herzustellen, als eine die auch funktioniert.

Lange Rede kurzer Sinn, nachdem wir den Fehler analysiert und gefunden hatten, haben wir die einzelnen Freifunk-Router teilweise isoliert, indem wir das Mesh deaktiviert und auch gleich die Kanäle etwas besser verteilt haben. Danach ging dann auch das Netz flüssig und war für jeden wieder gut benutzbar. Leider haben das einige nicht mehr mitbekommen, weil sie nach den Problemen am Anfang ihr WLAN für den Rest der Veranstaltung deaktiviert hatten.

Nach dem Fixen der Probleme ging es dann auch gleich mit der Freifunk Session weiter.

In dieser Session haben Lukas und ich dann Freifunk vorgestellt und den Anwesenden eine kleine Einführung in die technische Funktionsweise gegeben. Statt des geplanten Workshops nach unserer kurzen Präsentation gab es dann aber ein Q&A mit vielen interessanten Fragen. Die Aussagen von einigen Anwesenden gleich selber einen Freifunk Router aufstellen zu wollen, stimmte uns dann im Anschluss auch sehr positiv und hat uns sehr gefreut :)

Alle Interessierten die jetzt vielleicht nur den Blog Artikel in meinem Blog oder wo anders lesen, sind herzlich eingeladen sich am Freifunk Rhein-Neckar Projekt zu beteiligen und wenn sie möchten, einfach mal bei einem Treffen vorbei zu kommen.
Das nächste ist übrigens am 23.04.2015 um 19 Uhr im RaumZeitLabor in Mannheim.